Soft Skills als Erfolgsfaktor

SAP-Migrationen brauchen ein gutes Teamwork

5. August 2022 // 5 min Lesezeit

Business-Perspektive: das Potenzial des R/3-Nachfolgers SAP S/4HANA hat die Mehrheit der Unternehmen erkannt. In einer Studie des IT-Anbieters LeanIX nennen die Befragten geschäftliche Gründe als Auslöser für die Transformation. 21 Prozent wollen mit SAP S/4HANA Innovationen vorantreiben und das Business wandeln, 33 Prozent sehen die Chance, ihre internen Abläufe zu optimieren.

In die Praxis haben diese Pläne bislang erst wenige Unternehmen umgesetzt, wie die Studie zeigt. Lediglich 12 Prozent haben diese Transformation komplett vollzogen – und ebenso viele haben den Zeitpunkt oder die Entscheidung über das Vorhaben vertagt. Drei Viertel der internationalen Firmen befinden sich aktuell im Transformationsprozess, wobei die meisten noch mit der Evaluation und Vorbereitung befasst sind.

Der Zeitplan für die Migration ist schon heute knapp

Die verlängerte Wartung von SAP ECC (ERP Central Component) endet im Jahr 2030. Spätestens bis dahin müssen die Unternehmen die Migration abgeschlossen haben. Ein knappes Timing: 36 Prozent der Unternehmen geben für die Migration einen Zeitraum von mehr als drei Jahren an, weitere 31 Prozent nennen zwei bis drei Jahre. Hinsichtlich des tatsächlich benötigten Zeitbedarfs bestehen allerdings große Unsicherheiten: 30 Prozent der Unternehmen sagen, dass der veranschlagte Zeitraum für die Transformation nicht ausreichend war oder sein wird – und mit 37 Prozent kann der größte Teil der Befragten keine Einschätzung dazu treffen.

An der Befragung von im April/Mai dieses Jahres haben Enterprise Architekten und IT-Verantwortliche aus insgesamt 98 Unternehmen von globalen LeanIX-Kunden und Interessenten teilgenommen. 70 Prozent der Befragten kommen aus Europa, weitere 20 Prozent aus den USA – und die große Mehrheit arbeitet in Firmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten.

Bestehende ERP-Landschaften sind sehr komplex

Wer eine Migration auf SAP S/4HANA startet, muss sich im ersten Schritt mit seiner bestehenden ERP-Landschaft auseinandersetzen. Drei Viertel aller Unternehmen weltweit nutzen mehrere ERP-Systeme – und in mehr als der Hälfte der Firmen ist über SAP hinaus noch mindestens ein System eines weiteren Anbieters im Einsatz. Sei es durch spezialisierte Lösungen für verschiedene Geschäftsbereiche, länderspezifische Besonderheiten oder die Akquise von Unternehmen mit etablierten IT-Strukturen.

Mehrere Systeme und mehrere Anbieter - damit endet die Komplexität der Systemlandschaft nicht. Über zwei Drittel der befragten IT-Fachleute geben an, dass sich die ERP-Systeme ihres Unternehmens durch ein hohes Maß an Anpassung mit einer Vielzahl individuell konfigurierter Komponenten auszeichnen. Fast die Hälfte der Befragten nimmt es im Rahmen der Transformation als große Herausforderung wahr, die Abhängigkeiten zwischen den ERP-Systemen und der umgebenden Software-Landschaft zu identifizieren und abzubilden.

Lediglich in 20 Prozent der Unternehmen ist solch ein umfassender Überblick sofort oder in weniger als einem Monat verfügbar. Die meisten brauchen dafür erheblich länger: 47 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr als drei Monate benötigen, um alle ERP-Lösungen und andere im Unternehmen vorhandenen Applikationen und Systeme mit ihren wechselseitigen Abhängigkeiten darzustellen. Dies vor der Migration zu prüfen, ist aber die Voraussetzung, damit das operative Geschäft durch den IT-Umbau nicht oder nur minimal beeinträchtigt wird.

Kollaboration gilt als große Migrationshürde

Neben komplexen ERP-Landschaften stehen Unternehmen einer weiteren Hürde gegenüber: Bei einer Transformation aus Business-Perspektive sollten im Idealfall alle Stakeholder eingebunden werden, um die tiefgreifenden Veränderungen mitzugestalten und mitzutragen. Die Koordination von Business-, Projekt- und IT-Teams betrachten zwei Drittel der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer als große Hürde. Kein einziger der befragten IT-Fachkräfte hält diesen Abstimmungsprozess für komplett unproblematisch. Lediglich ein Drittel der befragten Unternehmen berichtet von einer engen Zusammenarbeit zwischen den SAP-Teams und den Enterprise Architekten.

Für die SAP S/4HANA-Transformation sind das keine guten Nachrichten. Gerade Enterprise Architekten können mit einem datengetrieben Ansatz einen entscheidenden Beitrag leisten, um Transparenz über die hoch komplexen ERP-Landschaften und die Abhängigkeiten zur restlichen Software-Umgebung herzustellen. Genau diese Expertise bleiben allerdings häufig außen vor: Lediglich 38 Prozent der Befragten halten die Einbindung der Enterprise Architekten in die SAP S/4HANA-Transformation ihres Unternehmens für ausreichend.

Enterprise Architekten beschleunigen Projekte

Die Zusammenarbeit von Enterprise Architekten und SAP-Teams sowie die Einbindung der Architektur-Verantwortlichen in die SAP S/4HANA-Transformation ist laut der LeanIX-Studie stark ausbaufähig. Dabei könnten die Enterprise Architekten dabei helfen, die Komplexität von Strukturen zu bewältigen und eine gemeinsame Sprache für Business und IT zu schaffen.

„Komplexe ERP-Landschaften und die Schwierigkeit, die verschiedenen Teams im Unternehmen in Einklang zu bringen: den Unternehmen läuft bei der Umstellung auf SAP S/4HANA die Zeit davon“, warnt LeanIX-CEO André Christ. „Lediglich ein Drittel der Migrationsprojekte bleibt innerhalb des geplanten Zeitrahmens. Der entscheidende Schritt für eine Beschleunigung ist eine effektive Zusammenarbeit zwischen den Business-, Projekt- und IT-Teams. Das macht die Transformation nicht nur schneller, sondern stellt darüber hinaus ihren dauerhaften geschäftlichen Nutzen sicher.“

Personalberatungen vermitteln teamfähige SAP-Fachkräfte

Neben komplexen IT-Systemen und der schwierigen Abstimmung im Team gibt es für Unternehmen noch eine weitere Hürde, die LeanIX nicht erwähnt: Der SAP-Fachkräftemangel behindert den SAP-Neustart, war im duerenhoff-Blog bereits im August 2019 zu lesen. In einem mittelständischen Unternehmen, bei dem mehrere externe IT-Applikationen mit dem zentralen SAP-System zusammenarbeiten, kann die Migration der gesamten Landschaft auf SAP S/4HANA schnell mehrere hundert Arbeitstage in Anspruch nehmen. Die dafür nötigen Fachkräfte sind am Markt nur schwer verfügbar.“

Der damals gegebene Rat ist nach wie vor topaktuell: Geht es um das Rekrutieren zusätzlicher SAP-Fachkräfte, dann profitieren die Unternehmen von einer spezialisierten Personalberatung: duerenhoff verfügt über ein großes Netzwerk an SAP-Fachkräften. Die Beraterinnen und Berater befragen die Kandidatinnen und Kandidaten im Detail nach ihren Vorstellungen und Wünschen. Neben den fachlichen Skills und der Motivation steht bei diesen Gesprächen auch die Teamfähigkeit im Vordergrund. Die Unternehmen bekommen so ihre SAP-Fachkräfte nicht nur schneller, gleichzeitig passen diese auch besser ins Team. So können sie ihre Mannschaft für die Migration in die neue SAP-Welt zielgerichtet aufbauen. SAP-Fachkräfte, die den nächsten Karriereschritt gehen wollen, finden im SAP Job-Matching von duerenhoff die beste Anlaufstelle.

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Tags:

SAP S/4HANA SAP MIgration Studie Teamwork Soft Skills


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