Erkenntnisse von den DSAG-Technologietagen in Hamburg
12. Februar 2024 // 3 min Lesezeit
Mehr als 3.000 Teilnehmer diskutieren bei den DSAG-Technologietagen in Hamburg über die zukünftige Ausrichtung ihrer SAP-Systeme. An oberster Stelle steht wenig verwunderlich das Thema Künstliche Intelligenz. Nach dem Hype um ChatGPT richtet sich die Aufmerksamkeit vieler Unternehmen darauf, geeignete Anwendungsgebiete für Generative Künstliche Intelligenz zu finden. Die Integration dieser Technologie in bestehende SAP Produkte ist aus DSAG-Sicht sinnvoll. Zwischen Vision und nutzbarer Software liegen jedoch aktuell Welten. Offen bleibt bislang aus Sicht von DSAG-Sicht zudem, was Künstliche Intelligenz in Form von konkreten Anwendungen bedeutet.
DSAG-Technologievorstand Sebastian Westphal und SAPs Technologievorstand Jürgen Müller tauschen sich in der Keynote zu technologischen Fragen sowie zur Produkt-Roadmap und zur Geschäftsstrategie der Walldorfer aus. In der Frage des Betriebsmodells für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz waren sich beide lange Zeit nicht ganz einig. SAP hatte 2023 angekündigt, künftige Innovationen wie Künstliche Intelligenz ausschließlich für Cloud-Kunden mit einem Rise with SAP-Vertrag anzubieten. Das hat Unternehmen verunsichert, die auf SAP S/4HANA Private Cloud oder SAP S/4HANA On-Premise setzen. Die technische Integration von analytischen Modellen im Kontext einer IT-Architektur sollte man laut Westphal nicht vom Betriebsmodell oder vom Vertragskonstrukt eines Anbieters abhängig machen. „Künstliche Intelligenz ausschließlich in einem singulären Cloud-Vertrags- und -Betriebsmodell anzubieten, ist technisch nicht haltbar, denn Large-Language-Modelle lassen sich auch unabhängig hiervon realisieren.“
An einer zentralen Stelle relativiert Westphal nun die Kritik aus dem vergangenen Jahr: „SAP wird Künstliche Intelligenz in den Kernprodukten wie SAP S/4HANA, Ariba oder Success Factors embedded im Rahmen der Subscriptionsverträge anbieten. Darüber hinaus können die Unternehmen nun über die Business Technology Plattform jedes beliebige System an diese Modelle anbinden. Damit ist unsere Forderung nach Technologieoffenheit erfüllt.“ SAPs Technikvorstand Jürgen Müller rechtfertigt den Cloud-Fokus bei Künstlicher Intelligenz mit der Reaktion der Anwender: „Wir haben mehr als 24.000 Kunden für intelligente Anwendungen. Weniger als 1 Prozent davon betreiben diese Systeme inhouse. Wir haben daher unsere Strategie am Votum der Anwender ausgerichtet.“
Völlig offen ist bislang die Frage, wie die Unternehmen auf SAPs jüngste Anstrengungen reagieren, Anwender zur Migration ihrer Systemlandschaft in die Cloud zu bewegen. Um die Kosten dieses Umbaus auszugleichen, haben die Walldorfer eine zeitlich befristete Rabatt-Initiative angekündigt. Bis Ende 2024 erhalten Kunden, die bislang SAP ECC oder eine ältere Version von SAP S/4HANA betreiben, beim Umstieg auf die Cloud-Programme Rise with SAP oder Grow with SAP spezielle Gutschriften. SAP ECC-Anwender bekommen bis zu 45 des jährlichen Vertragswerts gutgeschrieben, wenn sie in eine Private Cloud migrieren und bis zu 100 Prozent, wenn sie in die Public Cloud gehen. Für S/4HANA-On-Premise-Kunden verspricht SAP 60 respektive ebenfalls 100 Prozent. Die Sorge vor einem Cloud-Zwang durch die Hintertür wiegelt Müller ab: „Wir werden bestehende Inhouse Systeme weiter warten und unterstützen auch künftig Neuimplementierungen in dieser Betriebsvariante.“
2027 laufen einige SAP-Lösungen aus der Wartung. Wie die zukünftigen Services und Lösungen realisiert werden, steht laut Westphal teilweise noch offen: „Manche Produkte sind noch nicht fertig. Wer bislang mit der Identity-Management Lösung SAP IDM Benutzer und Berechtigungen zentral verwaltet, der muss sich wohl nach einer neuen Lösung umsehen, denn SAP Cloud Identity Management bietet keinen identischen Leistungsumfang und spricht zudem ausschließlich SAP-Landschaften an. SAPs Technikvorstand empfiehlt als mögliche Nachfolgelösung Microsoft Entra, früher als Azure Active Directory bekannt.
SAP-Entwicklerinnen und -Entwicklern geben die DSAG-Technologietage wichtige Hinweise für die Karriereplanung: sie sollten ihre Kenntnisse in Sachen Künstliche Intelligenz, Cloud-Architekturen und Identity Management aufpolieren und erweitern. Wer als SAP-Spezialistin oder -spezialist über einschlägige Erfahrung verfügt, findet im Job-Matching-Portal von duerenhoff eine reichhaltige Auswahl interessanter Stellen. Wechselwillige Kandidatinnen und Kandidaten können dort ihr Profil einstellen und in wenigen Minuten den Arbeitsmarkt sondieren. Die auf SAP spezialisierten Beraterinnen und Berater von duerenhoff stehen im ständigen Kontakt mit 3500 Unternehmen und wissen daher, wo gerade welche Projekte anstehen. Die jährlich rund 500 vermittelten Fachkärfte können sich sicher sein, dass sie eine gute Basis für ihre künftige Karriere gelegt haben.
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SAP-Fachkräfte DSAG Cloud SAP AG Künstliche Intelligenz Strategie Sebastian Westphal Jürgen Müller
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