Geschichten erzählen als Strategie in Bewerbungsgesprächen
28. Mai 2024 // 3 min Lesezeit
Kennen Sie das auch: Bei einem Gespräch erinnern Sie sich spontan an eine Anekdote, die Ihnen tatsächlich selbst passiert ist. Sie zu erzählen, wäre vermutlich eine passende Idee. Vermutlich. Oder haben Sie einen Aspekt übersehen? Könnte die Anekdote vielleicht anders interpretiert werden als Sie es wünschen, eventuell sogar schlechtes Licht auf Sie werfen? Weil Sie sie sich unsicher sind, verkneifen sich die Erzählung. Bloß kein Risiko eingehen. Hinterher schmunzeln Sie über sich selbst, weil sie sich fragen: Warum eigentlich nicht?
Vielleicht sind nicht erzählte Geschichten gar nicht schlimm. Doch in einem Bewerbungsgespräch kann es auch sein, dass Sie gerade einen Matchball verschenkt haben. Tatsächlich macht gutes Storytelling den Unterschied – insbesondere, wenn Sie sich als SAP-Beraterin oder SAP-Berater gewerben. Schließlich gehören auch in Beratung und Projektmanagement gute und passende Geschichten zu den wichtigen Skills. Im Vorstellungsgespräch gehört Storytelling auf jeden Fall zu den besten Überzeugungsstrategien. Storytelling spricht die emotionale Ebene an – und auf die kommt es an in gehobenen Beratungsjobs.
Dabei ist es ein offenes Geheimnis unter Personalverantwortlichen: Storytelling ist die Disziplin, die bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche am häufigsten vernachlässigt wird. Die meisten Bewerberinnen und Bewerber gehen die harten Fakten durch. Viele überlegen sich gute Antworten zu den Fragen, die sich aufgrund ihres Lebenslaufs anbieten. Dabei wird meist rational vorgegangen. Schließlich will man sich und andere davon überzeugen, dass man auf die Stelle passt.
Außerdem sollte man selbst kritisch nachfragen, ob der SAP-Job wirklich der ist, den man sich für die nächsten Jahre vorstellt. Die guten Geschichten, die man selbst erlebt hat, bleiben in der Vorbereitung zu oft auf der Strecke. Schade eigentlich. Sie würden dabei helfen, für sich selbst ein gutes Gefühl zu bekommen. Jennifer Aaker von der Standort Universität stellt fest: „Die Leute merken sich Dinge besser, wenn sie mit Geschichten untermalt werden. Bis zu 22 Mal besser.“ Außerdem hilft jede Story, die gut ankommt, auch der Erzählerin oder dem Erzähler, ein gutes Gefühl für Unternehmen und Menschen zu bekommen.
Hier einige Fragen, die helfen, die richtigen Geschichten zum richtigen Zeitpunkt parat zu haben.
- Auf welche erfolgreichen Projekte sind Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn bisher besonders stolz – und welche Storys sind damit verbunden?
- Welche Erfahrungen on-the-job haben sich bei Ihnen besonders eingeprägt, weil sich die Vorgehensweise in Ihrem beruflichen Alltag immer und immer wieder bewährt hat?
- Welche Geschichte, die Sie selbst im Beruf erlebt haben, beschreibt Ihren Charakter und Ihre Arbeitsweise besonders treffend?
Selbst wenn die Story nur kurz ist, sollten Sie die Erzählung trotzdem vorher gedanklich durchgehen, gegebenenfalls sogar üben. Viele neigen dazu, selbsterlebte Geschichten länger zu erzählen als notwendig. Gerade in Bewerbungsgesprächen sind kurze und knackige Storys am überzeugendsten. Sie sollten auf den Punkt einzahlen, der Ihre Person im besten Licht erscheinen lässt. Außerdem besteht die Gefahr all zu tief ins Nähkästchen zu greifen. Darum gilt: Zusammenhänge, die nicht relevant sind, sollten nicht erzählt werden.
Unter Strich ist die Sache mit dem Storytelling ein klarer Fall: Chance übertrifft Risiko. Bei weitem! Eine passende Geschichte zu richtigen Zeit ist wie ein Ass im Tennis. Bewerberinnen und Bewerber können Pluspunkte für sich einfahren, die andere nicht erreichen können. Personalverantwortlich wissen, dass gutes Storytelling in vielen Fällen wie ein verwandelter Matchball wirkt. Weil die Geschichte beweist: Es passt selbst das zusammen, was man nicht logisch erklären kann.
Foto von Christina @ wocintechchat.com auf Unsplash
Tags:
Bewerbungsgespräch Vorstellungsgespräch Vorbereitung SAP-Jobsuche SAP-Jobs SAP-Berater Storytelling
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