Betrifft: Die besonders Guten unter den SAP-Fachkräften

Talent Hoarding: So lösen Sie die Karrierebremse.

1. Dezember 2021 // 2 min Lesezeit

„Klar. Ich bin ein großes Talent. Vermutlich hätte ich längst eine anspruchsvollere Tätigkeit verdient. Aber die Dinge dauern. Meine Vorgesetzten haben mir längst zu verstehen gegeben, ich müsse mich noch gedulden.“ Kennen Sie solche oder ähnliche Gedanken? Dann könnte es durchaus sein, dass sie unter einer Situation leiden, die man als talent hoarding bezeichnet. Vorneweg: Nicht jede SAP-Fachkraft, die sich zu Höherem berufen fühlt, ist zwangsläufig ein Opfer von talent hoarding. Trotzdem lohnt es sich, das Phänomen von der anderen Seite zu betrachten, nämlich aus der Perspektive der Führungskräfte.

talent hoarding als rationale Handlungsweise

Ingrid Hägele von der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat in einem Gastbeitrag der Süddeutschen Zeitung das Phänomen beschrieben. Sie gibt ein Beispiel: Eine Führungskraft leitet ein funktionierendes Team. Eine oder mehrere Teammitglieder erweisen sich als so qualifiziert, dass man sie für eine andere Gruppe, eine bessere Position oder den nächsten Karriereschritt empfehlen sollte. Die Führungskraft hat das Potential erkannt. Aber es fehlen ihr die Anreize, richtig zu handeln. Schließlich funktioniert das Team. Sie steckt in einem moralischen Dilemma. Rein zwischenmenschlich gesehen, sollte sie die sehr gute Kollegin oder den sehr guten Kollegen in ihrem Fortkommen bestärken. Diese Person gehört gefördert. Auf der anderen Seite müsste das eigene, funktionierende Team einen Abgang kompensieren. Damit bleibt die Aufgabe, diese gute Person zu ersetzen, an der Führungskraft hängen. Also ein Eigentor.

Talent Hoarding als moralisches Dilemma

Hägele bezeichnet das Dilemma des Talentehordens als moral hazard. Wörtlich übersetzt ein moralisches Risiko. Sie gesteht den Führungskräften dabei zu, rational zu handeln. Hägele wörtlich: „Das strategische Halten von Mitarbeitern nimmt verschiedene Formen an. Zum Beispiel erhalten Mitarbeiter weniger Hilfe bei der Karriereplanung oder werden explizit entmutigt, sich zu bewerben. Dabei handeln die meisten Führungskräfte nicht aus böser Absicht, sondern reagieren schlichtweg auf die Anreize, die Unternehmen für sie schaffen.“ Oder eben nicht schaffen. Die Wissenschaftlerin widerspricht dem Verdacht, talent hoarding würde nur in Einzelfällen auftreten. Sie führt Umfragen an. Und sie weiß von Dax-Unternehmen, dass das Problem der unzureichenden Mitarbeiterentwicklung sehr bekannt ist.

Talentfinder: Es geht um Ihren SAP-Job

Haben Sie den Verdacht, in einer solchen Situation zu stecken? Ob es wirklich so ist oder nicht, lässt sich in vielen Fällen kaum mit Sicherheit sagen. Dazu bräuchte es die Aufrichtigkeit der Führungskraft. Die Konfrontation mit der Unterstellung „Talent Hoarding“ zu suchen, kann keinesfalls als Erfolgsrezept gelten. Wer gibt schon gerne zu, eigensinnig zu handeln statt kollegiale Fairness bei einer Beförderung zu unterstützen.

Wer kümmert sich darum? Am besten Sie selbst.

Sie fühlen sich zu Höherem berufen? Dann sollten Sie sich vom Verdacht keinesfalls entmutigen lassen. Selbst wenn nichts dran wäre: Es geht um ihre Wünsche, ihre Karriere und ihre persönliche Zufriedenheit. Darum sollten sie auf jeden Fall aktiv das Gespräch suchen. Mit geeigneten Personen in ihrem Unternehmen – oder mit vertrauensvollen SAP-Personalberaterinnen oder SAP-Personalberatern, die sich ein objektives Bild ihrer Lage machen. Die Erfahrung von ähnlich gelagerten Fällen, die dort vorhanden ist, kann ihnen bei ihren nächsten Schritten zugute kommen.

Photo by Miguelangel Miquelena on Unsplash

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